Birtes
Bus-Experiment

Birtes
Bus-Experiment

Birte (33) fährt eigentlich mit dem Auto zur Arbeit. Ein später gelieferter Neuwagen und das 9-Euro-Ticket bringen sie auf eine Idee: Raus aus der automobilen Komfortzone. Rein in den ÖPNV. Ihr Fazit nach 11 Wochen: Eine gute Alternative – und viel bequemer als erwartet!

Birte ist Auto-Pendlerin. Ihr Wohnort Osdorf liegt mitten auf dem platten Land. Ihr Arbeitsplatz in Kiel rund 15 Kilometer entfernt. Vor ein paar Monaten hat Birte sich ein neues Auto bestellt. Die Auslieferung verzögert sich. Und nun? Das alte Auto doch noch nicht verkaufen? Oder dem ÖPNV eine Chance geben? 

Birte verkauft ihr Auto und kauft sich ein 9-Euro-Ticket. „Der Startschuss für mein persönliches Bus-Experiment“, sagt die 33-Jährige. Das günstige Ticket hat den letzten Anstoß gegeben. „Ich dachte, das ist eine gute Gelegenheit: Gehe ich mal raus aus meiner Auto-Komfortzone.“

… und rein in eine andere Komfortzone. Mit Erinnerungen aus ihrer Schulzeit an überfüllte Busse und unverständlich genuschelte Haltestellen-Ansagen hat Busfahren im Kreis Rendsburg-Eckernförde spätestens seit Anfang 2021 nämlich nur noch wenig zu tun. „Ich war überrascht. Das ist schon extrem bequemes Reisen: Die Busse sind sauber, die Bandansagen super zu verstehen und mit der automatischen Anzeigetafel für die Haltestellen habe ich jederzeit den Überblick.“ 

Ihr Bus fährt einmal die Stunde. „Das ist jetzt nicht oft, aber wir wohnen eben auch sehr ländlich.“ In acht Minuten ist Birte in Gettorf. Da steigt sie in den Zug – und rund 16 bis 20 Minuten später am Kieler Hauptbahnhof wieder aus. „Die Buszeiten sind auf die Abfahrtzeiten der Züge abgestimmt. Das ist schon praktisch.“ 

Auch mit ihrem Sohn ist Birte jetzt ab und zu per Bus unterwegs. „Der Ein- und Ausstieg mit dem Kinderwagen ist dank der niedrigeren Busse unproblematisch.“ Und Mikkel gefällt´s. Mit seinen fast zwei Jahren ist er schon ein begeisterter Busfahrer.

Er kann aus dem Fenster gucken. Da passiert immer etwas. Und manchmal winken ihm gut gelaunte Busfahrer*innen beim Aussteigen nach. Das neue Auto wird zwar jetzt geliefert, aber inzwischen hat Birte auch ein Jobticket und das gilt noch einen Monat. „Also pendele ich noch einen Monat länger mit Bus und Bahn. Ich habe definitiv gelernt, dass das eine gute Alternative ist.“

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